Hintergrund

Heute wird in einem Großteil der Berufe eine oft anspruchsvolle Fachausbildung verlangt. Zudem werden ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Kooperations- und Koordinationsfähigkeit als persönliche Kompetenzen am Arbeitsplatz vorausgesetzt.

Ausbildungsbetriebe wünschen sich eine engere Verzahnung von allgemeinbildendem Lernen mit praktischen Aufgabenstellungen und beklagen die aus ihrer Sicht oft fehlende „Berufsreife“ von Jugendlichen.

Viele Jugendliche haben jedoch nach Ende der Schulzeit kein Bild der Arbeitswelt, keinen klaren Berufswunsch. Dies kann dazu führen, dass die berufliche und vielfach auch gesellschaftliche Integration der jungen Menschen scheitert, ihr Weg in eine selbstbestimmte Existenzsicherung scheint verstellt.

Erwerbstätigkeit stellt allerdings für den weitaus größten Teil der Erwachsenen vor Erreichen des Renteneintrittsalters die einzige Möglichkeit dar, ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen. Eine mangelnde Integration in den Arbeitsmarkt führt deshalb häufig zur Abhängigkeit von Leistungen der staatlichen Grundsicherung.

Alraune möchte daher mit ihren Aktivitäten einen Beitrag zur sozialen und beruflichen Integration von Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen  leisten und dabei gleichzeitig der sozialen Spaltung des Gemeinwesens entgegenwirken.

Unsere Ziele

Die Alraune gGmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, öffentliche Mittel gezielt zur Verbesserung der Teilhabechancen von Menschen einzusetzen, die ohne diese Unterstützung vom Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt ausgeschlossen blieben. Alraune will mit ihren Aktivitäten möglichst vielen Menschen Bildung und Ausbildung ermöglichen, sie in Arbeit vermitteln und ihnen Teilhabe ermöglichen.

Armut und Ausgrenzung sind komplex und in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen vorhanden. Zu beobachten ist in allen Großstädten eine Spaltung in Gewinner- und Verliererstadtteile. Es entstehen so genannte soziale Brennpunkte oder benachteiligte Wohnquartiere mit überforderten Nachbarschaften, Defiziten in der Wohnungsausstattung, im Wohnumfeld und der Infrastruktur. Benachteiligung meint also auch Formen gesellschaftlichen Ausschlusses, die sich nicht vorrangig und ausschließlich an materieller Not festmachen, sondern an zentralen Teilhabekategorien moderner Gesellschaften.

Ein Ziel der Alraune gGmbH ist es daher, die Lebensbedingungen von Menschen in benachteiligten Wohnquartieren der Metropolregion Hamburg zu verbessern.

Wir unterstützen zudem die Selbstorganisation und Vernetzung der BewohnerInnen und von gemeinnützigen Einrichtungen des Stadtteils Steilshoop über dessen Grenzen hinaus.

Alraune verzahnt Bildungs- Beschäftigungs- und Jugendhilfeangebote mit sinnstiftenden am Gemeinwohl orientierten Dienstleistungen zum Beipiel für SchülerInnen in Ganztagsschulen oder BewohnerInnen benachteiligter Quartiere.

Philosophie

Die Stadt in der wir leben erfüllt viele Funktionen. Im Idealfall knüpfen wir hier ein Netz aus sozialen Kontakten, erschließen Erwerbsquellen, nutzen Freizeitangebote und erhalten kulturelle Impulse. Menschen werden hier geboren, wachsen auf und machen ihre ersten konkreten Erfahrungen mit dem was wir später Bildung nennen. Stadtteile, die diese integrativen Funktionen nicht aus eigener Kraft erfüllen können, brauchen angemessene Unterstützung. Die Alraune gGmbH leistet dazu einen Beitrag.

Wir wollen gelingende Bildungsprozesse ermöglichen und dabei die Entwicklungspotenziale und –bedarfe der Region nutzen, erweitern und eng einbinden.

Neben Bildung ist ein wichtiger Schwerpunkt der Gesellschaft die Arbeitsmarktpolitik. Unserer Überzeugung nach sollte Arbeitsmarktpolitik verzahnt mit anderen Politikfeldern betrachtet und umgesetzt werden. Mittel für arbeitsmarktpolitische Zielsetzungen verdoppeln ihre positive Wirkung, wenn mit ihnen gleichzeitig Angebote für benachteiligte oder besonders förderungswürdige Personengruppen geschaffen und aufrecht erhalten werden, indem z.B. nicht-kommerzielle Treffpunkte geschaffen oder Hilfsangebote für benachteiligte Menschen gemacht werden (Synergieeffekte). Es sind dies stets Angebote die ohne Beschäftigungsträger nicht realisiert werden könnten, denn sie „rechnen“ sich für kommerzielle Anbieter nicht.

Von  dieser Ausrichtung der öffentlich geförderten Beschäftigung profitieren auch die MitarbeiterInnen. Sie müssen sich in ihrem Arbeitsalltag beim Beschäftigungsträger arbeitsmarktnahen Anforderungen stellen und können auf diese Weise Kompetenzen entwickeln, die eine Vermittlung in eine ungeförderte Beschäftigung erleichtern.

Zudem entspricht es der Philosophie der Alraune gGmbH, Projektansätze so zu entwickeln, dass sie am Bedarf vieler NutzerInnen-Gruppen ausgerichtet und daher geeignet sind, unterschiedliche behördliche Zuständigkeiten zu gemeinsamem und abgestimmtem Handeln zu veranlassen.

So erfüllen viele Betriebsstätten der Alraune gGmbH mehrere sozialpolitische Zielsetzungen, zu deren Realisierung folgerichtig die verschiedenen zuständigen Behörden einen Beitrag im Rahmen von Jugendhilfe, Stadtentwicklung, Arbeitsmarktpolitik und/oder Wirtschaftsförderung leisten.

Unser Leitbild

Perspektiven erweitern – Beruflich – Persönlich – Sozial

Die Alraune gGmbH ist ein freier Träger, der sich zum Ziel gesetzt hat, Interessen insbesondere jener Menschen zu vertreten, die sich allein kein oder nur schlecht Gehör verschaffen können.

Alraune steht in der Tradition anwaltschaftlicher und parteilicher sozialer Arbeit. Als zivilgesellschaftlicher Akteur fühlen wir uns berufen, angesichts der weiter aufgehenden Schere zwischen Arm und Reich, angesichts ungleicher Lebens- und Entwicklungschancen auf Seiten derjenigen Menschen zu stehen, deren soziale Menschenrechte eingeschränkt werden oder eingeschränkt zu werden drohen. In diesem Sinne verstehen wir uns als Lobbyisten für von Ausgrenzung bedrohte Bevölkerungsgruppen. Aus Parteilichkeit für andere kann dabei auch politische Einmischung mit anderen im Sinne einer Ermächtigung werden.

Sie arbeitet auf Basis der Philosophie der Subsidiarität mit den zuständigen staatlichen Organisationen zusammen und ist bemüht, staatliches Handeln messbar im Interesse benachteiligter Bevölkerungsgruppen zu beeinflussen.

Sie baut zudem inklusive Bildungs- und Ausbildungsangebote auf und kooperiert dabei eng mit der lokalen Wirtschaft. Dazu gehören Angebote der beruflichen Orientierung, allgemeinbildende schulische Angebote sowie Berufsausbildungen.

Die Arbeit der Alraune gGmbH richtet sich mit ihren Zielen an vier unterschiedliche Personengruppen:

  • Wir möchten schulpflichtigen Hamburger Kindern und Jugendlichen einen selbstbestimmten Rahmen für schulische und berufliche Bildungsprozesse – im Polytechnikum Hamburg – anbieten
  • Wir möchten (langzeit-) erwerbslosen Menschen durch das Angebot von Arbeits-, Beschäftigungs- oder Ausbildungsplätzen in Verbindung mit fachlicher und persönlicher Unterstützung einen nachhaltigen Übergang in existenzsichernde Erwerbsarbeit erleichtern
  • Wir möchten dazu beitragen, die Lebensbedingungen in benachteiligten Quartieren der Metropole Hamburg zu verbessern
  • Wir möchten Behörden und Politik wirksame und innovative Konzepte zur Realisierung dieser Ziele anbieten und diese in ihrem Auftrag umsetzen.

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